John 19

Datum: 22.10.2001 Stelle: Johannes 19 Beobachtungen: Fragen an diesen Text: Warum ließ Pilatus den HERRN Jesus geißeln? Pilatus hatte von Jesus gesagt: »Ich finde keine Schuld an ihm!« (Joh.18,38). Zum einen war die Geißelung durch Pilatus als einem heidnischen Richter die Erfüllung von Jesu eigener Prophetie über seinen Prozess und Tod (Mt.20,19; Mk.10,34; Lk.18,33). Pilatus ließ Jesus kreuzigen, weil er das Volk befriedigen wollte, ihm seinen Willen tun wollte (Mk.15,15) - in diesem Zusammenhang wird auch die Geißelung Jesu erwähnt. Also wollte Pilatus vermutlich zuerst das Volk damit zufriedenstellen, dass er Jesus nur geißeln ließ, statt ihn zu töten; bestätigt wird dies hier in Joh.19,1-6, wo Pilatus nach der Geißelug Jesu nochmals versucht, ihn loszugeben. Dieser Sachverhalt wurde von Markus mit in Mk.15,15 zusammengefasst. Weiter bestätigt wird diese Begründung durch Lk.23,20-24, wo Pilatus versucht, Jesus freizugeben, und zur Befriedigung der Juden das einlenkende Versprchen macht, Jesus aber zu züchtigen, bevor er ihn freigibt (Lk.23,22); dasselbe hatte er schon einmal gesagt (Lk.23,16). Warum fürchtete sich Pilatus »noch mehr«, als er hörte, dass die Juden Christus anklagten, sich selbst zu Gottes Sohn gemacht zu haben (Joh.19,7)? Pilatus könnte befürchet haben, dass die religiösen Motive der Juden hinter diesem Prozess, von denen er jetzt erfuhr, sie zu einem Aufruhr veranlassen könnten, wenn er nicht einlenkt. Vielleicht drückt Mt.27,24 diese Besorgnis des Pilatus aus? Dem widerspricht, dass Pilatus danach erst recht versuchte, Jesus freizugeben (Joh.19,12). Daraus folgt: Pilatus hielt es für möglich, dass Jesu Anspruch, Gottes Sohn zu sein, wahr wäre; deshalb fürchtete er sich, als er das hörte (Joh.19,8). Bestätigt wird dies durch Pilatus' weiteres Verhalten, nämlich dass er zu Jesus ging und ihn fragte »Woher bist du?« (Joh.19,9), und dass er erst recht versuchte, ihn freizugeben (Joh.19,12), nachdem er auf Umwegen von Jesus erfahren hatte, dass er von Gott komme (Joh.19,11). Ähnliches hatte Jesus schon vorher Pilatus bezeugt (Joh.18,37). Pilatus ahnte also mindestens, dass Jesus Gottes Sohn ist, und trotzdem ließ er ihn kreuzigen! Weil er nämlich mehr auf seine Stellung in der Welt achtete (die Gunst vor dem Kaiser zu erhalten, was ihn letztlich dazu brachte, Christus zu verurteilen (Joh.19,12)) als auf seine Stellung vor Gott (er hatte Jesu erstes Selbstbekenntnis als Messias lapidar mit einer rethorischen Frage »Was ist Wahrheit?« übergangen (Joh.18,37-38)). Die Soldaten legten Jesus ein Purpurkleid um, um ihn als »König der Juden« zu verspotten (Joh.19,2.5). Das heißt doch, dass Jesus sonst kein Purpurkleid trug, trotz dass er ein König ist, sogar der König aller Könige, unser Gott. Gott hat auf dieser Welt keinen Prunk getragen, sich nicht mit weltlicher Würde und Ehre bekleidet, denn SEIN Reich ist nicht von dieser Welt (Joh.18,36). Das ist Vorbild für uns, die wir zum Reich Gottes gehören und nicht mehr von der Welt sind, ebenfalls uns nicht mit weltlichem Ruhm und Schmuck zu umegeben, sondern schlicht zu sein wie unser HERR Jesus Christus. Wie begründet Jesus, dass Judas größere Schuld hat als Pilatus (Joh.19,11)? Welche Bedeutung hat es, dass Christus in der Mitte der beiden Verbrecher gekreuzigt wurde (Joh.19,18)? Wie ist es zu erklären, dass die Juden Jesus vor Pilatus brachten, weil sie nach dem Gesetz der römischen Besatzer niemand töten durften (Joh.18,31), dass sie aber nur wenig später Stephanus selbst steinigten (Apg.7,59)? Was war an Jesu Tod anders als am Tod der beiden mit ihm gekreuzigten Verbrecher? Wovor graute dem HERRN Jesus im Garten Gethsemane? Die einzige Klage, die der HERR aussprach, war »Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?« - also war dies für den HERRN Jesus die schlimmste Not. Matthew 26:38 Da spricht er zu ihnen: Meine Seele ist tiefbetrübt bis zum Tod! Bleibet hier und wachet mit mir! Mark 14:34 Und er sprach zu ihnen: Meine Seele ist zutode betrübt; bleibet hier und wachet! Matthew 26:39 Und er ging ein wenig vorwärts, warf sich auf sein Angesicht, betete und sprach: Mein Vater! Ist es möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst! Mt.20,22-23 22 Aber Jesus antwortete und sprach: Ihr wisset nicht, um was ihr bittet! Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke? Sie sprechen zu ihm: Wir können es! 23 Und er spricht zu ihnen: Ihr werdet zwar meinen Kelch trinken; aber das Sitzen zu meiner Rechten und zu meiner Linken zu verleihen, steht nicht mir zu; sondern es wird denen zuteil, welchen es von meinem Vater bereitet ist. Jer.25,15-38 Die List der Juden (Joh.12,43) Jesus hat sein Leben hergegeben, es wurde ihm nicht genommen (Joh.10,18) Der HERR Jesus hatte Temperatment, war nicht mutlos (Joh.2,13ff.) Jesus kümmerte sich in seiner schwersten Stunde um seine Mutter (Joh.19,25-27) Sie haben Jesu Seite durchbohrt, ohne Grund, aber so die Prophetie erfüllt (1.Joh.5,6-8) Was kann uns der Spott der Juden in Mk.15,31 lehren?
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